Die EUREGIO-KLINIK steht nicht still. Was sich baulich aktuell verändert, lässt sich zumindest durch die zahlreichen Kräne auf dem Klinikgelände erahnen. Aber nicht nur in Sachen Neubau ist die Klinik sehr aktiv. Auch im Bereich der Medizintechnik und der medizinischen Großgeräte hat die EUREGIO-KLINIK größere Neuanschaffungen getätigt. Durch den Neubau eines Hybrid-OPs und der Anschaffung einer neuen Linksherzkathetermessplatz-Anlage beläuft sich das Investitionsvolumen für diese beiden Anschaffungen auf 1,8 Millionen Euro.
In der modernen kardiologischen Versorgung ist der Linksherzkathetermessplatz (LHKM) nicht mehr wegzudenken. Mit ihm lassen sich minimalinvasive Untersuchungen und Eingriffe direkt am Herzen mittels Katheter problemlos durchführen. Dabei wird ein Katheter über arterielle Gefäße am Handgelenk oder der Leiste bis zum Herzen geführt. Im Falle eines drohenden oder bereits stattgefundenen Herzinfarktes können so etwa verstopfte Herzkrankgefäße mittels Stents wieder geöffnet werden. In der EUREGIO-KLINIK wurde nun ein Messplatz der neusten Generation des Medizinprodukteherstellers Philips in Betrieb genommen und die ersten Patienten konnten bereits erfolgreich therapiert werden.
Chefarzt Prof. Dr. med. Frank Weber vor der neuen Anlage
Der neue LHKM zeichnet sich durch eine bessere Bildgebung der Herzkranzgefäße und eine deutlich verringerte Strahlenbelastung für Patienten und Mitarbeiter aus. Patienten erhalten so eine verbesserte und schonendere Behandlung per Herzkatheter auf höchstem technischem Niveau. Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I/Kardiologie Prof. Dr. med. Frank Weber freut sich über die Neuanschaffung: „Herzkrankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Umso wichtiger ist es daher meiner Meinung nach, auch in eher ländlichen Regionen wie der Grafschaft Bentheim unserem Versorgungsauftrag nachzukommen und eine medizinische Versorgung auf dem neusten Stand der Technik für unsere Patienten vorzuhalten.“
Aber nicht nur die Kardiologen können sich über eine neue Anlage freuen. Auch die Gefäßchirurgen durften eine Neuerung in Sachen Medizintechnik in Betrieb nehmen – den sogenannten Hybrid-Op.
Chefarzt Dr. med. Rüdiger Möller während einer OP im Hybrid-OP
Nach einer zwei-jährigen Planungs- und Bauzeit ging Ende letzten Jahres ein hochmoderner Hybrid-Operationssaal an der EUREGIO-KLINIK in Betrieb. Ein Hybrid-Op ist ein moderner Operationssaal mit einem innovativen und besonders anpassungsfähigen Tischsystem und verfügt zudem über eine integrierten hochmoderne Angiografie-Anlage (Röntgen-Einheit). Diese ermöglicht eine präzise Abbildung der Blutgefäße, was gerade für minimalinvasive Eingriffe von großer Bedeutung ist. Chefarzt der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie Dr. med. Rüdiger Möller ist vom neuen System überzeugt: „Dank des Hybrid-Ops wird die Sicherheit der durchgeführten Verfahren erhöht und es können zahlreiche minimalinvasive Operationstechniken angewendet werden, die besonders schonend sind. Zudem erlaubt das Angiografie-System eine unmittelbare Nachkontrolle des Eingriffs, wodurch das Risiko für Folgeoperationen oder spätere Komplikationen reduziert wird.“
Durch die Verbesserung der Bildqualität, ist die Durchleuchtungszeit kürzer und die Strahlenbelastung für Patient und Mitarbeiter auch hier deutlich geringer. Zudem erleichtert die optimierte Bildgebung das Auffinden der zu behandelnden Gefäßstrukturen. Typische Krankheitsbilder, die nun im Hybrid-Op durch die Gefäßchirurgie versorgt werden, sind Erkrankungen der Arterien wie Gefäßverschlüsse, Aortenaneurysmen (krankhafte Gefäßerweiterungen), das sogenannte Raucherbein und Einsätze im Rahmen der Behandlung des diabetischen Fußes, um Amputationen nach Möglichkeit zu verhindern.