Wir möchten unseren Patienten einen informativen Einblick in den Behandlungsablauf einer Operation in unserem zertifizierten Darmkrebszentrum geben. Unser Behandlungsprogramm fördert eine schnelle Erholung nach einer Operation. Hierbei werden gezielte Einzelmaßnahmen umgesetzt, die vor, während und nach der Operation Anwendung finden. Diese richten sich immer nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Kontakt

Chefarztsekretariat und Anmeldung
Anja Schupe

Tel. +49 (0) 5921 84-1646
Fax +49 (0) 5921 84-1649

E-Mail
allgemeinchirurgie@euregio-klinik.de

Ansprechpartner (keine Terminvergabe)

Andrea Lüken (onkologische Fachkraft)
Tel. +49 (0) 5921 84-2833
andrea.lueken@euregio-klinik.de

Sinan Ocakoglu (Pflegeexperte und ERAS-Nurse)
Tel. +49 (0) 5921 84-4213
sinan.ocakoglu@euregio-klinik.de

Sprechzeiten

Montags bis donnerstags
8.00 bis 12.00 Uhr
13.00 bis 16.00 Uhr

Freitags
8.00 bis 12.00 Uhr
13.00 bis 14.30 Uhr

Notaufnahme der EUREGIO-KLINIK (24/7 erreichbar)

Tel. +49 (0) 5921 84-1301

Informationen rund um die Operation

Vor der Operation

Vorbereitung auf die anstehende Operation

Tägliche Spaziergänge können sehr hilfreich sein, Ihren Körper bis zur Operation fit zu halten.
Verzichten Sie in den Tagen vor der Operation bitte auf Tabakkonsum. Dadurch verringert sich das Risiko für Lungenkomplikationen und Wundinfektionen erheblich.
Trinken Sie an den Tagen vor Ihrer Operation keinen Alkohol. Alkohol kann mit verabreichten Medikamenten schwere Nebenwirkungen erzeugen. Falls Sie Hilfe benötigen, Ihren Alkoholkonsum zu reduzieren, geben Sie uns bitte Bescheid.
Im Allgemeinen wird vor einer geplanten Operation eine ausgewogene, proteinreiche Ernährung empfohlen. Sofern bei Ihnen keine Nierenerkrankung vorliegt, sollten Sie idealerweise eine Eiweißzufuhr von 1,2 bis 1,5 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht anstreben.

Beispiele für eiweißreiche Lebensmittel:

  • 100 g Lachs: 20 g Eiweiß
  • 100 g Quark: 12 g Eiweiß
  • 100 g Putenbrust: 23 g Eiweiß
  • 100 g Linsen: 24 g Eiweiß
  • 100 g Haferflocken: 14 g Eiweiß

Eine Gewichtsabnahme vor einer geplanten Operation sollte vermieden werden. Im Rahmen der Vorgespräche für Ihre Operation wird die ERAS®-Nurse ein kurzes Ernährungsscreening mit Ihnen gemeinsam durchführen. Sollte es hier Auffälligkeiten geben, wird unser Ernährungsteam vor der Operation mit Ihnen Kontakt aufnehmen.

In der Klinik

Ankunft in der Klinik

Unter Umständen erfolgt am Tag der stationären Aufnahme nochmals eine Blutentnahme. Unsere Pflegekräfte werden Ihnen Ihr Zimmer zuweisen und Ihnen dabei behilflich sein, sich für die anstehende Operation optimal vorzubereiten. Zudem wird die ERAS®-Nurse Kontakt zu Ihnen aufnehmen und den geplanten Behandlungsverlauf nochmals mit Ihnen durchgehen.
Auch ein Patiententagebuch wird Ihnen ausgehändigt. Dort werden wichtige Informationen abgefragt, welche den Behandlungsprozess betreffen. Bitte füllen Sie die jeweiligen Bereiche täglich aus.

Essen und Trinken vor der Operation

Am Tag vor der Operation dürfen Sie ganz normal essen und trinken. Verzichten Sie bitte auf Alkohol. Ab Mitternacht bzw. spätestens sechs Stunden vor der Operation dürfen Sie nichts mehr essen. Zudem sollte Ihr Körper vor der Operation mit ausreichend Energie versorgt werden. Dafür wird Ihnen von dem Pflegepersonal Apfelsaft ausgehändigt. Trinken Sie diesen am Abend, z. B. zwischen 20 und 21 Uhr. Am nächsten Tag, also am Tag der Operation, erhalten Sie nochmals Apfelsaft. Diesen sollten Sie dann morgens zwei bis drei Stunden vor Beginn der Operation trinken.

Atemgymnastik und Hustenübungen

Atem- und Hustenübungen helfen, Lungenentzündungen vorzubeugen!

Im Rahmen der Vorgespräche wird Ihnen die ERAS®-Nurse einen Atemtrainer aushändigen. Mithilfe des Atemtrainers können Sie eine bessere Belüftung Ihrer Lungen unterstützen. Auch die Physiotherapie wird den Atemtrainer mit Ihnen gemeinsam thematisieren und Sie bei der Ausübung unterstützen.

Den Atemtrainer sollten Sie bereits einige Tage vor der Operation benutzen, um das Risiko einer möglichen Lungenentzündung aktiv zu reduzieren. Wiederholen Sie die Übungen dafür mehrmals pro Stunde.

Tag der Operation

Bis zwei Stunden vor Ihrer Operation dürfen Sie noch Wasser, Kaffee (ohne Milch) oder Tee trinken. Unsere Pflegekräfte helfen Ihnen, sich für die anstehende Operation vorzubereiten. Falls erforderlich, erhalten Sie vor der Operation möglicherweise einen rektalen Einlauf.

Transport in den OP

Das Pflegepersonal begleitet Sie in den OP-Bereich. Dort wird Sie das Team der Anästhesiepflege in Empfang nehmen. Es werden dann alle Vorbereitungen für die bevorstehende Operation getroffen.

Nach der Operation

Nach der Operation werden Sie in den Aufwachraum oder zur Überwachung auf die Intensivstation gebracht. Hier werden dann folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Ihr Puls und Blutdruck werden regelmäßig kontrolliert
  • Bei Bedarf wird Ihnen Flüssigkeit über eine Infusion zugeführt
  • Unter Umständen erhalten Sie zusätzlich Sauerstoff über eine Maske
  • Zur Kontrolle der Harnausscheidung wird Ihnen möglicherweise ein Urinkatheter gelegt
  • Eine Pflegefachkraft erkundigt sich regelmäßig nach Ihrem Befinden und Ihren Schmerzen
  • Je nach körperlichem Zustand (Vorerkrankungen etc.) werden Sie frühzeitig auf die Normalstation zurückverlegt

Sie erhalten im Aufwachraum oder auf der Intensivstation ein Wassereis. Nehmen Sie dieses bitte in Anspruch. Nach der Operation ist es wichtig, dass Sie über den natürlichen Weg Flüssigkeit und Zucker zu sich nehmen. Ein Wassereis nach der Operation steigert das Wohlbefinden und lindert problematische Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Dies konnte bereits in vielen Studien wissenschaftlich belegt werden.

Schmerztherapie

Für Ihre Genesung nach der Operation ist es ausgesprochen wichtig, dass Sie möglichst schmerzfrei sind. Dazu erhalten Sie regelmäßig Schmerzmedikamente über eine Infusion. Zudem haben Sie die Möglichkeit, zusätzliche Schmerzmedikamente in Anspruch zu nehmen, sofern die planmäßige Medikation nicht ausreichen sollte. Dafür sollten Sie sich beim Pflegepersonal melden und diese dann anfordern.

Zusätzliche Option: TAP-Block

Hierbei handelt es sich um eine Nervenblockade der vorderen Bauchwand durch eine örtliche Betäubung. Dieses Verfahren wird in der Regel während der Narkose durchgeführt und bleibt für Sie daher unbemerkt. Welche Option für Ihre Operation in Frage kommt, wird vom Operateur sowie dem Anästhesisten in Absprache und je nach Operationsverfahren individuell entschieden. Bitte informieren Sie die zuständige Pflegefachkraft, wenn Ihre Schmerzen zu stark werden.

Kaugummikauen

Kauen Sie dreimal täglich für jeweils 15 Minuten zuckerfreien Kaugummi, um den Magen- und Darmtrakt aktiv anzuregen. Die Aushändigung der Kaugummis wird frühzeitig durch die ERAS®-Nurse erfolgen.

Professionelle interdisziplinäre Betreuung

Die ERAS®-Nurse wird Sie während Ihres gesamten Krankenhausaufenthaltes aktiv begleiten. Während Ihres stationären Aufenthaltes werden Sie nach der Operation mit verschiedenen Fachabteilungen unserer Klinik in Kontakt treten:

  • Die Ernährungsberatung wird Ihnen wertvolle Informationen zur Gewährleistung einer ausgewogenen Ernährung nach der Operation übermitteln.
  • Gegebenenfalls wird auch die Stomatherapie aktiv, um Sie in Bezug auf einen möglichen künstlichen Darmausgang zu beraten. In diesem Fall wird Ihnen die Stomatherapeutin auch nach Ihrer Entlassung im häuslichen Umfeld beratend zur Seite stehen.
  • Gemeinsam mit unserem Sozialdienst werden die Möglichkeiten einer Rehabilitationsmaßnahme besprochen und entsprechende Anträge formuliert.
  • Sollten Sie psychisch belastet sein und sich ein Gespräch mit einer außenstehenden Person über Ihre Erkrankung wünschen, können Sie sich an unsere Psychoonkologie wenden.

Entlassung

Die Entlassung erfolgt in aller Regel vier bis sieben Tage nach Ihrer Operation und ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig:

  • Ihre Schmerzsituation sollte sehr gut kontrollierbar sein
  • Die Nahrungsaufnahme und Verdauung sollten funktionieren
  • Zudem sollten Sie sich gut bewegen können

Bereiten Sie Ihr Zuhause bereits jetzt auf Ihre Rückkehr nach der Operation vor. Sie werden unter Umständen Hilfe von Ihrer Familie oder Freunden für Einkäufe, den Haushalt oder im Bad benötigen.

Zu Hause aktiv bleiben

Bewegung hilft Ihrem Körper, schnell von der Operation zu genesen und das Herz-Kreislaufsystem zu kräftigen. Dementsprechend sollten Sie mehrere kurze Spaziergänge am Tag planen. Familie und Freunde spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung des Alltags und können Sie in folgenden Bereichen unterstützen:

  • Begleitung nach Hause
  • Unterstützung bei den Spaziergängen
  • Kochen und Einkaufen
  • Hausputz
  • Wäsche waschen

Bauchschmerzen

Bauchschmerzen nach einer Bauchoperation sind nicht ungewöhnlich und können für eine gewisse Zeit anhalten. Sie werden bei Entlassung ein Schmerzrezept erhalten. Die dort verschriebenen Schmerzmittel sollten Sie so lange einnehmen, bis Ihre Schmerzen deutlich nachlassen.

Wundkontrollen

Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn die Hautnaht nach der Operation etwas gerötet erscheint. Zudem kann die Haut im Bereich der Narbe ebenfalls für ein bis zwei Wochen taub sein. Die Wundkontrollen werden in aller Regel durch Ihren Hausarzt durchgeführt. Die Entfernung des Hautnahtmaterials erfolgt in der Regel 12 bis 14 Tage nach der Operation.

Magen- und Darmfunktion

Ihr Magen- und Darmtrakt könnte nach der Operation noch in seiner Funktion gestört sein. Es ist möglich, dass sie anfänglich etwas Durchfall oder Verstopfungen haben. Mit der Zeit sollten diese Symptome jedoch verschwinden. Versuchen Sie, etwas mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich ausreichend zu bewegen. Unsere Ernährungsmedizin wird Sie vor Ihrer Entlassung noch einmal detailliert beraten.

Sexualität

Ihr Liebesleben dürfen Sie nach der Entlassung grundsätzlich wieder aufnehmen. Falls bei Ihnen eine Darmnaht sehr nahe am Darmausgang durchgeführt wurde, sollten Sie bitte sechs bis acht Wochen auf Analverkehr verzichten.
Bei Operationen am Enddarm ist es möglich, dass auch noch zwei bis drei Wochen nach der Operation Störungen der Blasenentleerung oder der Erektionsfähigkeit auftreten. Diese sollten Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt und/oder dem chirurgischen Team besprechen.

Notfallmäßige Vorstellung nach der Operation

Wann sollten Sie Kontakt zur Klinik aufnehmen?

  • Wenn Ihre Wunde stark schmerzt, überwärmt und/oder gerötet ist
  • Wenn Sie Fieber haben (über 38°C)
  • Wenn Sie erbrechen müssen und keine Nahrung oder Flüssigkeit bei sich behalten können
  • Wenn Sie trotz Schmerzmedikamenten zunehmend Schmerzen haben

Sollten diese Fälle eintreffen, melden Sie sich bitte umgehend bei Ihrem Hausarzt oder über die Zentrale Notaufnahme in unserer Klinik unter Tel. +49 (0) 5921 84-1301.

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